Historisches Institut, Slowakische Akademie der Wissenschaften
Internationale Fachkonferenz
Von der K. u. k. Central-Commission zum Europäischen Kulturerbe.
165. Jubiläum des Tätigkeitsbeginns der K. u. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale (1853-2018)
Am 10. Januar 1853 begann in Wien die tatsächliche Tätigkeit der K. u. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. Dieses Ereignis setzte den Anfang der faktischen modernen Denkmalpflege in der Habsburgermonarchie an, deren Kontinuität bis heute lebendig ist. Das Wirkungsfeld der Zentralkommission erstreckte sich auf das Gebiet aller Kronländer und in jedem Land hat sie Spuren der Denkmalschutz- oder Forschungstätigkeit hinterlassen.
Noch zur Zeiten der Monarchie wurde eine „autonome“ Denkmalverwaltung für Ungarn geschaffen (im dessen Rahmen sich auch die Slowakei befand), was einen durch ein spezifisches Gesetz geregelten Denkmalschutz (1881) zur Folge hatte. Gemeinsam mit der staatlichen Denkmalpflege haben sich auch die Initiativen der Fachschaften und der privat tätigen Gelehrten entwickelt.
Mit den Jahren 1918 – 1919, mit dem Zerfall des Habsburgerreiches endet auch die grundlegende Etappe der Geschichte der institutionalisierten Denkmalpflege. Das „Wiener“ Erbe wird jetzt zum Grundstein der Denkmalverwaltung in den Nachfolgerstaaten im Mitteleuropa (Österreich, Tschecho-Slowakei, Ungarn, Polen, königliches Jugoslawien, Norditalien). Die aus einem gemeinsamen Fundament wurzelnde Denkmalpflegepraxis hat sich in den einzelnen Ländern auf einen eigenen Weg gemacht.
Die Idee der Integration des europäischen Raumes in der Nachkriegszeit, zuerst auf dem industriell-wirtschaftlichen Niveau (1951), hat sich mit der Zeit und vor allem nach den weitreichenden Veränderungen im Jahre 1989 auch in der Vertiefung der Mitarbeit im Bereich der Kultur projiziert. Der allgemein bekannte historiographische Fakt, dass Europa durch eine „gemeinsame Geschichte“ verbunden ist, kann erfolgreich gerade mit dem Beispiel des Kulturerbes illustriert werden. Die Präsenz der verwandten kulturellen, architektonischen und künstlerischen Phänomene in verschiedenen Ländern hat zu vielen gemeinsamen Projekten geführt, schließlich zu der EU-Initiative des Europäischen Kulturerbes (2011).
Thematische Rahmen:
- Ausgangspunkt des Denkmalschutzes in den gemeinsamen Anfängen in der „Donaumonarchie“ (Begriff, Persönlichkeiten, Methoden, Ergebnisse),
- Modifikationen in den einzelnen Nachfolgerstaaten nach dem Jahre 1918,
- Überbrückung zum gegenwärtigen Konzept des Europäischen Kulturerbes.
Die angeführten Themenvorschläge formulieren wir in einem breiteren Rahmen, mit dem Akzent auf die älteren, bzw. ältesten Etappen der Geschichte des Denkmalschutzes. Verschiedenste Aspekte können hier integriert werden: Denkmalschutz und Denkmalrenovierung; Persönlichkeiten; Institutionen; verwandte Fachgebiete – Museen, Sammeltätigkeit, Antiquitätenmarkt, Bildende / Sakrale Kunst und Kulturerbe.
Die internationale Fachkonferenz wird zum Bestandteil der Veranstaltungen im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018.
Informationen und Anmeldungen:
- Denkmalamt der Slowakischen Republik (Mgr. Momáš Kowalski, Mag. Phil. Martin Švec)
- Historisches Institut, SAdW (Dr. Peter Šoltés)
E-Mail: conference2018@pamiatky.gov.sk
Termin der Konferenz: Bratislava (Preßburg), 21. – 22. November 2018
Anmeldetermin für die Teilnehmer: 30. Juni 2018
Akzeptanzbescheinigung über die Anmeldung wird bis 31. Juli 2018 versenden.