Pamiatky a múzeá
Revue für das Kulturerbe
Nr. 4/2018
Ivan Gojdič – Maroš Semančík
Villa Iskra in Nový Smokovec
Am Ende der Tatraer Ansiedlung Nový Smokovec (Neu-Schmecks) befindet sich die Haltestelle der Elektrischen Tatrabahn Namens Sibír. Sie bekam ihren Namen nach der Villa Sibír (früher Szikra-ház, d. h. Haus Iskra). Gebaut wurde die Villa von der bedeutenden intellektuellen aristokratischen Familie Teleki am Anfang des 20. Jahrhunderts als einer der letzten individuellen Erholungssitze vor dem Ersten Weltkrieg in der Tatra. Diese Villa hat Gräfin Teleki entworfen, ohne eine erforderliche Fachausbildung dazu zu haben. Trotzdem schuf diese liberal gesinnte Frau ein Projekt, das von den Fachleuten nicht korrigiert werden musste. Es repräsentierte einen Entwurf von hohem funktionellem sowie ästhetischem Wert, einem der höchsten im Rahmen der Ferienvillen im damaligen Oberungarn. Neben der Villa gründete ihr Ehemann Sándor Teleki das erste Alpinum in der Hohen Tatra. Nach dem Tod ihres Mannes und nach der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik verkaufte die Witwe diesen bemerkenswerten Bau und seit dem Jahre 1922 gehörte er der Bank der tschechoslowakischen Legion in Prag. Die Bank errichtete in der Villa ein Erholungszentrum für die Legionäre und auf Veranlassung der Ehefrau von Tomáš Garrigue Masaryk, Charlotte, hat man das Gebäude zur Erinnerung an die Kampfhandlungen der Legionäre in Sibír umbenannt. Die Villa kriegte neben der neuen Benennung und Funktion auch weitere Räume im Dachgeschoss, aber sämtliche Eingriffe in ihre räumliche Anordnung und den Außenbereich waren sehr empfindlich und respektierten ihren ursprünglichen Charakter. Einen ähnlichen Ansatz, der damals ziemlich selten war, wählten auch weitere Nutzer der Villa nach dem Zweiten Weltkrieg. Die baulichen Änderungen für die Erholungszwecke der Gewerkschaftsbewegung und für den örtlichen Kindergarten haben außer der Modernisierung der Tiefbaunetze und einem teilweisen Austausch der Fensterverglasung die Werte des Gebäudes keinerlei betroffen. Wir können sie deswegen bis heute in vollem Umfang wahrnehmen. Frühere Einrichtung und Ausstattung der Interieure blieben zwar nicht erhalten, aber die Villa, die zu ihrem ursprünglichen Namen zurückgekehrt ist, repräsentiert trotzdem einen der am authentischsten erhaltenen Bauten dieses Typs nicht nur in der Hohen Tatra. An ihre Nutzung durch die tschechoslowakischen Legionen in der Zwischenkriegszeit erinnert bis heute nur noch die Benennung der Bahnhaltestelle Sibír.
Daniel Hupko
Erste Tschechoslowakische Republik: Staat versus Adel
Das Jahr 1918 wird heutzutage als ein bedeutender Meilenstein in der modernen slowakischen Geschichte betrachtet. Für die zeitgenössische Öffentlichkeit war seine Bedeutung anders – für die Tschechen und Slowaken bedeutete es den Anfang neuer Zeiten, der die Entstehung eines neuen Staates formal besiegelte. Auf dem Gebiet der Tschechoslowakischen Republik lebten jedoch verschiedene Bevölkerungsgruppen, die sich nicht nur nach dem nationalen, sondern z. B. auch nach dem sozialen Prinzip definierten. Eine dieser Gruppen war auch der Adel, der nach dem Zusammenbruch der monarchistischen Ordnung den Grundrahmen seiner Existenz verloren hat. Der Adel, vor allem derjenige auf heutigem Gebiet der Slowakei, war sehr heterogen. Buchstäblich von einem Tag zum anderen ist er in die Position einer nationalen sowie sozialen Minderheit geraten, obwohl er vorher auf dem Gipfel der Gesellschaftspyramide stand. Seine Einstellungen zum neuen Staat waren verschiedenartig, woraus auch die Verschiedenheit seiner Verhaltensstrategien entsprang. Der vorliegende Artikel verweist mit Hilfe von konkreten Beispielen auf die Kompliziertheit seiner Stellung in der demokratischen Tschechoslowakei. Er deutet auf die bisher wenig bekannten Aspekte hin, die ins Leben des Adels vor allem im Zusammenhang mit der antretenden Landreform eingegriffen haben und deutet auch ihre Folgen an, die in vollem Umfang nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ausdruck gekommen sind.
Elena Kurincová
Tschechoslowakei in den Straßen Bratislavas (öffentlicher Raum als ein Ort der Repräsentation)
Der Beitrag widmet sich dem komplizierten Prozess des Anschlusses von Bratislava an die Tschechoslowakei an der Wende der Jahre 1918 und 1919 und seiner Umformung zum Zentrum der Slowakei. Das konkrete Objekt des Interesses der Autorin sind die Orte im öffentlichen Raum (Straßen, Plätze, Parks), aber auch materielle Spuren (Denkmäler, Gedenktafeln), die an Persönlichkeiten, Ereignisse und Institutionen im Zusammenhang mit ihrer Tschechoslowakisierung und Slowakisierung erinnern. Der Prozess der Umbenennung der öffentlichen Räume in Bratislava verlief in zwei Etappen in den 1920er und 1930er Jahren. Er war ein Bestandteil der allgemeinen administrativen und verwaltungsrechtlichen Reorganisation, die sich auf die Rechtsordnung der Tschechoslowakischen Republik und die Stadtsatzungen stützte. Die Institutionalisierung des öffentlichen Raumes war in der Zwischenkriegszeit trotz der deklarierten Idee des Tschechoslowakismus eher mit der Nationalgeschichte der Slowaken (z. B. die Persönlichkeiten M. R. Štefánik, J. Hollý, J. M. Hurban, Ľ. Štúr usw.) als mit den berühmten Figuren der tschechischen Geschichte verbunden. Der Aufbau von Denkmälern als eine Demonstration der Staatsmacht in Bratislava erlangte keine deutlichere Gestalt, bis auf das Denkmal von M. R. Štefánik.
Adriana Priatková – Dana Kušnírová – Peter Anna
Familienvilla des ersten Bürgermeisters von Košice der Zwischenkriegszeit
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns und der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918 war es nötig, eine Menge von wichtigen Änderungen zu realisieren, die einen Teil der allgemeinen politischen Stabilisierung des Landes dargestellt haben. Košice (Kaschau), die zweitgrößte Stadt in der Slowakei, gewann an Bedeutung. Es wurde zum Zentrum von Wirtschaft, Handel, Schulwesen und Kultur im Ostteil des Landes. Die Reform der öffentlichen Verwaltung, die auf dem ganzen Gebiet der neugegründeten Republik verlief, führte zu einer Konzentration von Behörden in Košice. Infolge der Kriegsjahre und der angespannten Situation nach der Entstehung der neuen Republik war die Verschuldung der Stadt hoch. Die Bewohner von Košice mussten sich außerdem auch mit einer Überteuerung abfinden, die infolge der Abnahme des Geldwertes eingetreten ist. Der Bürger, später Bürgermeister Pavol Novák übernahm die Stadtführung in einer schweren finanziellen Situation und musste auch eine Reform der Stadtadministrative durchführen. Einige Jahre später ließ er sich hier auf einem lukrativen Grundstück eine repräsentative luxuriöse Familienvilla bauen, die von dem tschechischen Architekten Rudolf Brebta entworfen wurde. Inspiration für den Bau schöpfte der Architekt von der Bratislavaer Villa des Schwagers von Novák, Pavol Fábry. Dieses Haus wurde nach einem Projekt von dem bedeutenden slowakischen Architekten Michal Milan Harminc gebaut. Brebta hat den neoklassizistischen Stil seiner neuen Villa auf eine bemerkenswerte Weise in elegante Moderne umgeformt, die noch die Merkmale des nachkriegszeitlichen Dekorativismus trägt. Nach dem Jahre 1938 war Pavol Novák mit seiner Familie gezwungen, Košice zu verlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat er seine Villa in einem verwüsteten Zustand aufgefunden. Später wurde sie verstaatlicht und bis Ende der 1980er Jahre ist sie als Kindergarten benutzt worden. Die Rekonstruktion verlief im Jahre 2006.
Andrej Botek – Róbert Erdélyi – Pavol Pauliny – Barbora Vachová
St. Nikolauskirche in Bratislava-Podunajské Biskupice – neue Erkenntnisse über die bauliche Entwicklung
Die römisch-katholische Kirche St. Nikolaus befindet sich im Zentrum eines der Stadtteile von Bratislava – in Podunajské Biskupice. Die erste glaubwürdige urkundliche Erwähnung über die Kirche stammt aus dem Jahre 1262. Obwohl sie schon im Jahre 1963 zum Kulturdenkmal erklärt wurde, hat die Fachöffentlichkeit sie lange nicht beachtet. Der Hauptgrund dafür liegt in einem Umbau der Kirche aus dem Jahre 1937, der ihren mittelalterlichen Ausdruck durch den Anbau von zwei Seitenschiffen geändert hat. Seit 2015 wurde in der Kirche Denkmalforschung durchgeführt, die ihre fünfzehn Entwicklungsphasen identifizierte. Zu den wichtigsten Entdeckungen gehören die archäologisch belegten Fußbodenebenen von älteren Sakralbauten, wobei die älteste von ihnen mit dem Bestattungshorizont des 10. – 11. Jahrhunderts zusammenhängt. Die Forschung erfasste ebenfalls einen romanischen dreischiffigen Bau mit vorgelagertem Turm, der bis zur Ebene des Krongesimses erhalten blieb und mittels Dendrochronologie in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert ist, einen einzigartigen Dachstuhl über dem zentralen Kirchenschiff aus den Jahren 1492 – 1493 und nicht zuletzt eine ganzflächig erhaltene mittelalterliche Freskoverzierung an den Wänden des Presbyteriums der Kirche. Die Forschung endete im Jahre 2016 und gegenwärtig verläuft in der Kirche eine denkmalpflegerische Erneuerung.
Peter Megyeši
Embleme im Werk des Leutschauer Goldschmiedes Ján Szilassy
Ján Szilassy (1704 – 1782) aus Levoča (Leutschau) betrachtet man als den berühmtesten und produktivsten Goldschmied und Emailleur der Barockzeit in Oberungarn. Mit Rücksicht auf seine Bedeutung und die große Menge an erhaltenen Goldschmiedewerken von hoher Qualität schenkten ihm die Forscher eine besondere Aufmerksamkeit. Trotzdem bleibt ein wichtiger Aspekt seiner schöpferischen Arbeit unbeachtet: die angewandte Emblematik auf Emailmedaillons, die einen charakteristischen Bestandteil seiner reichen Goldschmiedeproduktion darstellen. Die Embleme, die er oft benutzte, z. B. Latent res eximiae (Hohe Dinge sind tief verhüllt), Non confractus non divisus (Unversehrt und ungemindert) und Ut vitam habeant (Damit sie das Leben haben), finden wir in dem erweiterten emblematischen Kompendium Symbolographia, sive de arte symbolica sermones septem (Augsburg und Dillingen, 1701) von dem Jesuiten Jakob Bosch (1652 – 1704). Einzigartig ist das Emblem mit Abbildung eines Mannes neben einem toten Löwen, aus dessen Maul Bienen herausfliegen, mit der Begleitinschrift De forti dulcedo (Vom Starken kommt Süßigkeit) auf einem Kelch aus dem Jahre 1762 aus dem ostslowakischen Dorf Kluknava. Die Quelle für dieses Emblem finden wir in einem anderen bedeutenden Werk, das für das Studium der visuellen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts wichtig ist, nämlich im Buch Mundus Symbolicus (Köln, 1681) von Filippo Picinelli (1604 – 1667). Die Suche nach der Buchvorlage für einzelne Embleme bringt gleichzeitig auch ihre Erklärung, die sie mit der liturgischen Funktion der Goldschmiedewerke verbindet. Die angewandten Embleme haben auf die zeitgenössische Art von symbolischer Kommunikation den Glauben und die Dogmen der versammelten katholischen Gemeinde bei der regelmäßigen Feier der Eucharistie in Erinnerung gebracht und ausgedrückt.
Miloslava Borošová Michalcová – Zuzana Grúňová
Jugendstil-Ausschmückung des Lorbeerhauses in Banská Štiavnica
Banská Štiavnica (Schemnitz) ist zweifellos eine Schatzkammer der historischen Architektur, unter welcher vor allem die älteren Bauwerke der Öffentlichkeit gut bekannt ist. Die bisher weniger sichtbare Gruppe von Bauten bildet die örtliche Jugendstil-Architektur. Der Beitrag beschäftigt sich mit einer Villa, die als Boženkin dom (Boženkas Haus) oder Vavrínový dom (Lorbeerhaus) mit einem vermutlich älteren Kern bekannt ist. In ihrem heutigen erneuerten Interieur (mit unerhaltenem Mobiliar) dominiert das Ausschmückungsprogramm der Jugendstil-Periode. Es besteht aus schablonenartigen Band- und Rosettenmotiven, die in einer Kombination mit blumenförmigen und geometrisierenden Elementen erscheinen. Interessant sind zwei Deckenmalereien in den Hauptwohnräumen. Die Fläche der Ausmalung ist in größere Farbabschnitte geteilt, die von einer kleinförmigen Rankenbordüre umsäumt sind. Man findet hier Medaillons mit gemalten Porträts berühmter Figuren der Kunst und des politischen Lebens auf vergoldetem Pseudomosaik-Untergrund. Der Artikel widmet sich einer ausführlicheren Analyse der erhaltenen Teile und bringt einen Blick auf die Erneuerung und Restaurierung des Dekors. In der Zukunft wird es zweifellos interessant sein, weitere Inspirationen und Zusammenhänge dieses ausdrucksvollen Ausschmückungsprogramms zu verfolgen, dessen Dimensionen weit über die Grenzen von Banská Štiavnica hinausreichen.
Zuzana Francová
Wenig bekannter Erinnerungsgegenstand an Sissi im Sammlungsbestand des Museums der Stadt Bratislava
Im Sammlungsbestand des Museums der Stadt Bratislava befindet sich ein interessanter und bisher nur wenig bekannter Erinnerungsgegenstand an die Kaiserin Elisabeth, der nach ihrem Tod im Jahre 1898 hergestellt wurde. Das Museum bekam ihn in den Jahren 1903 – 1904 als Geschenk von József Mayr aus Budapest, dem Hauptverwalter des erzherzoglichen Vermögens. Der Gegenstand wurde aus authentischen Kleidungsstücken der Kaiserin Elisabeth (Sissi) hergestellt: aus dem Unterrock des sog. ungarischen Kleides, das die Kaiserin bei der Millenniumsfeier im Jahre 1896 anhatte. Zum Teil der Adjustierung wurde außer einem kleinen Stück von feierlichem Tüllschleier auch ein schwarzes Holzkreuz mit der Aufschrift IN MEMORY OF, das Elisabeth bei Trauerfeiern trug. Zusammen mit dem Gegenstand erhielt sich ein auf Ungarisch geschriebener Brief mit Unterschrift der ehemaligen Hofdame der Kaiserin Elisabeth, Ida Krisztina Veronika Ferenczy von Vecseszék (1839 – 1928), die ihn am 19. November 1901 in Wien geschrieben hat. Die „Heiligenreliquien“ der Herrscherin übergab die Autorin des Briefs in die Obhut einer nicht näher identifizierten Empfängerin Namens Gabriella.
Milan Thurzo – Pavol Jančovič
Verlegte historische Grenzsteine in Bratislava
Im bebauten Gebiet von Bratislava findet man historische Grenzsteine, die sich entweder in ihrer ursprünglichen Lage befinden oder zu einem anderen, sekundären Ort verlegt wurden. Drei Exemplare dieser letzteren Gruppe befinden sich in der Žižkova-Straße, wo man sie nach Zerstörung der historischen Gebäude des Zuckermandel entdeckt hat. Zwei von ihnen sind direkt auf einem Felsen eingesetzt, der aus dem Steinmassiv des Burgberges herausragt, der dritte befindet sich unmittelbar unter der Mauer eines ehemaligen Gartens. Ihr gemeinsames Merkmal sind drei Türme als Symbol der Stadt und in zwei Fällen die Initialen PV (Pozsony Város – Stadt Bratislava). Da sie auf der Katasterkarte Bratislavas aus dem Jahre 1897 nicht markiert waren, gelangten sie dort vermutlich aus einer anderen ursprünglichen Lage – möglicherweise aus der Bubenkova-Straße in der Nähe der Burg. Ein völlig atypischer und im Vergleich zu anderen Bratislavaer Grenzsteinen außergewöhnlich großer Stein mit der Jahreszahl 1842 befindet sich in der Ecke des Hofs des Alten Rathauses bei dem gotischen Durchgang. Seine Lage ist ebenfalls merkwürdig und völlig ungehörig, denn der Hof des Alten Rathauses – im Grunde das Zentrum des alten Bratislava – hat nie eine Stadtgrenze dargestellt. Ein interessanter Eckstein befindet sich an der Hausecke unmittelbar hinter der östlichen Mauer (Apside) des St. Martinsdoms auf dem Rudnayovo-Platz. Ursprünglich lag er verworfen auf einem Müllhaufen in der Mitte des Platzes und wurde in seine jetzige Position vor mehr als fünfzig Jahren von dem Hausbesitzer Konštantín Čársky eingesetzt. Anhand der erhaltenen Inschrift repräsentierte er ursprünglich die Grenze zwischen den Stadt- und den Domkapitelparzellen. Einen sog. dualen Grenzstein mit sowohl dem Stadt- als auch dem Pálffy-Zeichen, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Grenze zwischen den ursprünglichen Stadtweinbergen und den Pálffy-Weinbergen am westlichen Hang des Burgberges markierte, hat nach seiner Auffindung auf unweitem Hang Marián Kukelka im Jahre 2005 auf seiner Parzelle in Hradné údolie (Burgtal) eingesetzt.
In der Ecke des Gartens bei der Villa in der Lesná-Straße Nr. 1 war wenigstens bis zum Jahre 2005 ein Grenzstein eingesetzt, der die Stadtgrundstücke auf der Fläche des Waldparks abgegrenzt hat. Die neuen Besitzer haben ihn im Jahre 2017 definitiv bei der Südmauer der rekonstruierten Villa eingesetzt. Zwei Grenzsteine erhielten sich auch in der Novosvetská-Straße. Einer von ihnen ist ein typischer städtischer Grenzstein, der andere ist ein seltener Markstein mit Initialen I.G.S. und der Jahreszahl 1768. Obwohl sich dieser Grenzstein im Garten auf einer Privatparzelle befindet, ursprünglich stand er angeblich am Straßenrand. Eine kuriose „Neuigkeit“ repräsentiert seit dem Sommer 2012 ein historischer Bahngrenzstein mit Initialen K.K. und der Laufnummer 46, der an der Ecke der Kreuzung von Búdková-Straße und Drotárska cesta eingesetzt ist. Ursprünglich musste er sich bei dem Hauptbahnhof befinden, irgendwo in der Umgebung der Pražská-Straße.
Jiří Kubáček
Geschichte des Slowakischen Eisenbahnmuseums
Zur Gründung des heutigen Slowakischen Eisenbahnmuseums führte die Aktivität einer Gruppe von Enthusiasten, die damit auf das Ende der Dampflokomotiven während der 1970er Jahre reagierten. Im Jahre 1978 vereinigten sie sich in der Sektion für Geschichte des Bahnverkehrs im Rahmen der Tschechoslowakischen Wissenschaftlich-Technischen Gesellschaft. In Zusammenarbeit mit der Fakultät für Maschinenbau der Slowakischen Technischen Hochschule in Bratislava ist es dieser Gesellschaft gelungen, die ersten Bahnfahrzeuge zu retten. Auf diesem Grund errichtete die Verwaltung der Ostbahn der Tschechoslowakischen Staatsbahnen im Jahre 1983 ihre Arbeitsstätte für Dokumentation, die seit 1986 den Namen Museums- und Dokumentationszentrum der Ostbahn trug (weiter nur MDZ). Seine erste bedeutende Veranstaltung war die gesamtslowakische Feier des 150. Jubiläums der Slowakischen Eisenbahn im Jahre 1998. Dank ihrem erfolgreichen Ablauf überlebte das MDZ die Teilung der Bahnen in den Jahren 2001 – 2005. Einen wichtigen Anteil daran hatte die vertiefte Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft der slowakischen Bahnenthusiasten, die die Obhut über die Kollektion von betriebsfähigen historischen Fahrzeugen auf sich übernahmen. Das MDZ selbst konzentrierte sich auf die Erbauung des Nationalen Bahnparks im alten Bahnbetriebswerk Bratislava-Ost und auf Revitalisierung der Zahnradbahn Tisovec – Pohronská Polhora durch die Einführung von touristischen Dampfzügen. Während das erstere Projekt einen Langlauf darstellte, wurde das letztere am Ende des Jahres 2014 durch die Einführung des ersten Zahnrad-Dampfzugs abgeschlossen. Im Jahre 2018 wurde das MDZ ins Slowakische Eisenbahnmuseum umbenannt.