Jozef Hudec
Ägyptische Sammlungen in der Slowakei
Das Römische Reich bot schon immer einen geeigneten Rahmen für die Beziehungen zwischen den Gebieten der heutigen Slowakei und Ägyptens. Unter anderem verbreiteten sich aus dem Reich auch neue orientalische Kulte, zum Beispiel die Verehrung der ägyptischen Göttin Isis (Aset), die im 2. Jahrhundert auch Pannonien erreichte (z. B. Savaria/Kamenec/Szombathely). Den Einfluss der altägyptischen Religion identifizierte man teilweise auch auf slowakischem Gebiet, das zum transdanubischen Pannonien gehörte – in Gerulata (Gerulatis auf der Peutingerischen Tafel). In dem im 3. Jahrhundert umgebauten Kastell entdeckte man wiederverwendete Votivaltäre mit Inschriften Magnae Matri Deum, die auf die Verehrung von Isis (und Serapis) verweisen.
Der direkte römische Einfluss ging jedoch auch weiter nach Norden. In den Jahren 172 bis 174 u. Z. kämpften nördlich der Donau die Armeen von Mark Aurel. Während der Kämpfe mit den Quaden beim Fluss Gran (Hron) hat er das erste Buch seiner Selbstbetrachtungen zu Ende geschrieben. Im Jahre 173 oder 174 wurden seine Soldaten aus der quadischen Umzingelung dank einem „Regenwunder“ gerettet, das entweder von dem ägyptischen Magier Arnouphis/Priester Hor-Nefer (nach Cassius Dio) oder von christlichen Soldaten (nach Eusebius, Apollinaris usw.) hervorgerufen wurde. In der Festung Kelemantia in heutigem Iža – Leányvár bei Komárno ist ebenfalls der Serapis-Kult belegt. Die römische Inschrift der Einheit Legion II Adiutrix (aus dem Budapester Aquincum) in heutigem Trenčín bezieht sich auf den zweiten Markomannenkrieg. Trenčín als ein strategischer Punkt im Waagtal repräsentiert vermutlich das antike Leukaristos auf der Karte von Claudius Ptolemäus (der wahrscheinlich im ägyptischen Alexandrien lebte) aus dem 2. Jahrhundert u. Z. Die bronzene Figur von Osiris, die in Trenčianske Bohuslavice entdeckt wurde, belegt einen überraschend weitreichenden Einfluss der ägyptischen Kulte, die von Plutarch in seinem Werk De Iside et Osiride beschrieben wurden.
Kulturelle Beziehungen überdauerten auch zur Zeit des Byzantinischen Reichs. Eine antike Elfenbein-Pyxis, die im Feld bei Čierne Kľačany entdeckt wurde, könnte ein Beispiel der ägyptischen koptischen Kunst aus der Mitte des 6. Jahrhunderts u. Z. dargestellt haben und aufs Gebiet der heutigen Slowakei als ein Geschenk des byzantinischen Kaisers Michal III (840 – 867) gekommen sein. Am Anfang des Fünften Kreuzzuges kämpfte der ungarische König Andreas II. (1177 – 1235) am Anfang des 13. Jahrhunderts in Palästina gegen den Ayyubiden-Sultan al-Adil I. (1145 – 1218). Militärische Konflikte, doch in gegenseitiger Richtung, ereigneten sich auch dreihundert Jahre später zur Zeit des Osmanischen Reichs. im 16. und 17. Jahrhundert gehörten Teile des Königreichs Ungarn, einschließlich einiger Gebiete in der Slowakei, wieder zu einem und demselben Reich zusammen mit Ägypten.
Die Ägyptomanie am Anfang des 19. Jahrhunderts beeinflusste auch das Gebiet der Slowakei. Repräsentative Beispiele von Objekten mit ägyptischen Motiven schaffte auch der Architekt Dušan Samuel Jurkovič (1868 – 1947) am Anfang des 20. Jahrhunderts. Obelisken, Pyramiden und Sarkophage repräsentieren nicht nur dekorative Elemente seiner Militärfriedhöfe, sondern neigen zur überdauernden ewigen Monumentalität (z. B. der Grabhügel vom General Milan Rastislav Štefánik auf Bradlo).
Mit Rücksicht auf eine verspätete Einschaltung Österreich-Ungarns in archäologische Forschungen in Ägypten haben die Ausgrabungen nicht die wichtigste Quelle von altägyptischen Sarkophagen dargestellt, die in die Slowakei eingeführt wurden. Die Ausgrabungen in Sharuna/Kom el-Ahmar Sawaris und Gamhud, die in den Jahren 1907 und 1908 von Philip Back de Surány (1862 – 1958) unterstützt wurden, sind bislang das einzige bekannte Beispiel ungarischer archäologischer Forschungen in Ägypten. Das Interesse an altertümlicher ägyptischer Sachkultur wurde deswegen vor allem von Reisenden und Sammlern gestärkt, die auch die Hauptakteure im Zufluss der Relikte dargestellt haben. Diese Gegenstände endeten gewöhnlich in Sammlungen von Privatpersonen, Schulen oder Museen. Einige ägyptische Sammlungen entstanden auch dank Einkäufen bei Antiquitätenhändlern, doch infolge der bewegten Kriegs- und Nachkriegsgeschichte sind mehrere Sammlungen des 19. Jahrhunderts verschwunden – insbesondere in den 1940er und 1950er Jahren. Bis zur Gegenwart überlebten in slowakischen Museen mehr als 500 kleine Gegenstände altägyptischer Herkunft. Der Artikel bringt eine kurze Übersicht der existierenden sowie verlorenen Sammlungen.
Karol Strelec
Jugendstil-Merkmale der traditionellen Architektur in der Slowakei
Der letzte universale künstlerische Stil, Jugendstil, beeinflusste die Lebensweise am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts – in der bildenden Kunst, angewandten Kunst, Architektur, Wohnkultur, Kleidung, den Handwerken sowie in Gegenständen für den täglichen Gebrauch. In der Slowakei entwickelte sich der Jugendstil in der Architektur unter dem Einfluss damaliger Zentren der Monarchie – Wien und Budapest. Hier profilierten sich auch zwei spezifische bildkünstlerische Strömungen: die Wiener Secession, die eher naturalistische Elemente und geometrisierende Muster bevorzugte, und die ungarische Secession, die durch die Anwendung von historisierenden dekorativen Elementen der Periode der Neostile oder des Eklektizismus typisch ist. Besonders in der Südslowakei war natürlich gerade der Einfluss des letzteren Stils stärker gewesen.
Der Jugendstil beeinflusste bei uns deutlich die traditionelle Architektur. Zum ersten Mal in der Geschichte kam es zur Symbiose ihrer Entwicklung mit professioneller Architektur beinahe zu derselben Zeit. Gleichzeitig wirkte aber auch das Feedback, wo diese Stilarchitektur ihre Inspiration aus traditioneller Architektur schöpfte und in die Werke einige baulich-bildkünstlerische Elemente, vor allem die der Holzbauten aus dörflichem Milieu, eingegliedert hat. Dies war zum Beispiel eines der charakteristischen Merkmale der Werke des Architekten Dušan S. Jurkovič.
Der Artikel handelt von dörflichen Wohnbauten sowie einigen wirtschaftlichen Bauten mit Verzierung aus ornamentalen Jugendstil-Elementen, die noch am Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre dokumentiert wurden. Die Zahl dieser Bauten hat jedoch in einzelnen Orten während der letzten Dekaden ziemlich abgesunken. Sie sind entweder allmählich verfallen und anschließend abgebrochen worden, oder erlebten gewisse Änderungen im Zusammenhang mit der Modernisierung des Wohnens oder der funktionellen Nutzung.
Die Art und Intensität der dekorativen Gestaltung des Exterieurs von einem traditionellen ländlichen Haus betonte immer die gesellschaftlich-ökonomische Hierarchie der Dorfgemeinschaft. Diese Objekte repräsentierten meistens die Kategorie der wohlhabenderen Bewohner der Gemeinden. Einen Teil der Verzierung an der Hausfassade bildet oft die Datierung zusammen mit einem Monogramm (die ältesten festgestellten Häuser mit solcher Signatur binden sich zum Jahr 1904). Der deutliche Einfluss des Jugendstils verklingt an dörflichen Neubauten noch in den 1920er Jahren.
In der Slowakei entwickelte sich in der traditionellen Architektur dieser Periode ein bemerkenswertes Phänomen der Bauhandwerker aus der Liptauer Region, die eine wichtige Rolle bei Realisation der Bauten unter dem Einfluss des Jugendstils gespielt haben. Die Liptauer Maurerverbände wurden durch eine hohe Gelehrsamkeit, ziemlich deutliche professionelle Spezialisierung und vor allem Qualität charakterisiert. Diese Handwerker waren sehr gefragt und zu dieser Art von Arbeit kollektiv angeworben, insbesondere im Ausland. Sie beteiligten sich an der Erbauung bedeutender Bauten in Wien, Zagreb, Miskolc, Szeged, Esztergom und anderswo. Die deutlichste Spur hinterließen sie jedoch vor allem in Budapest, wo sie an der Erbauung von beinahe allen wichtigsten Öffentlichkeitsgebäuden, imposanten Bauten und monumentalen Objekten der ungarischen Metropole teilgenommen haben. Sie arbeiteten hier auch unter der Leitung von unseren bedeutenden Baumeistern, wie Milan M. Harminc und besonders dem gebürtigen Liptauer Ján N. Bobula. Die Oberliptau brachte zur Welt auch andere berühmte Architekten und Baumeister, unter ihnen die Gebrüder Ján und Jozef Hlavaj, Ján Palkovič und Peter Uličný.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts brachte eine gewisse Verlangsamung im Bauwesen mit sich. Dies kam in einer deutlichen Reduzierung der Zahl von Handwerkern an den Budapester Bauten zum Ausdruck. Die Oberliptauer Maurermeister fanden dann eine alternative Unterhaltsquelle nicht nur in ihrer Region, sondern wurden zu gefragten Meistern des Bauhandwerks in der ganzen Slowakei.
Ján Aláč
Neograder Dorfwüstungen des 20. Jahrhunderts
Der Untergang der Besiedlung hat viele Formen sowie Gründe. Die Region Neograd (Südteil der Mittelslowakei) belegt beinahe alle Varianten des Untergangs, die im 20. Jahrhundert vorgekommen sind. Ausbleibend ist hier nur das Ende infolge direkter Kriegsereignisse oder der damit zusammenhängenden repressiven Maßnahmen, wie das Niederbrennen, Abbruch in Verbindung mit physischer Liquidation der Einwohner, obwohl am Ende des Zweiten Weltkriegs einigen Dörfern ein solches Ende gedroht hat. In Neograd verödete eine relativ große Zahl von Siedlungen bereits während der türkischen Besatzung in den Jahren 1663 – 1685, als die Dörfer Dolné Strháre, Obeckov, Pravica, Veľké Zlievce, Zombor und viele andere komplett vernichtet wurden, obwohl es nach gewisser Zeit zu ihrer Erneuerung kam. In der neuzeitlichen Geschichte gehörten jedoch zu den öftesten Gründen des Untergangs der Verfall der industriellen Produktion, Entvölkerung, Entstehung der staatlichen strategischen militärischen Ausbildungsplätze, Braunkohlentagebaureviere und der Aufbau von Stauseen.
Der Verfall der industriellen Produktion begann mit der Stagnation des Industriezweigs, der die dominante Beschäftigungsweise angeboten hat – im nordöstlichen Teil Neograds war es zuerst Erzbergbau, später die Glasindustrie. Der Untergang, bzw. Verfall der Glashütten bedeutete auch eine Stagnation von Siedlungen, in denen sie tätig waren. Einen nicht weniger dramatischen Wandel erlebte auch der zweitwichtigste ökonomische Zweig in Neograd – die Landwirtschaft. Nach dem Jahre 1948 bewirkten die Verstaatlichung, Kollektivierung und landwirtschaftliche Großproduktion den Untergang einiger Anwesen und einer Menge an traditionellen Produktionsanlagen verbunden mit dem Charakter der Umgebung, z. B. der Wassermühlen. Gleichzeitig kam es zur Migration der Bevölkerung aus dem Lande in die Städte, wo sich die Arbeitsgelegenheiten konzentriert haben. Neograd wurde langzeitig auch mit Entvölkerung konfrontiert, die außer der natürlichen Mortalität, verstärkt durch Epidemien oder Kriege, auch mit Auswanderung zusammenhing – im 18. Jahrhundert in südlichere Gebiete („ins Tiefland“, heute vorwiegend Serbien) und am Ende des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten von Amerika und in kleinerem Maße nach Kanada, Frankreich und Argentinien. Weitere Ursache der demographischen Abnahme hing mit Religiosität der hiesigen Bevölkerung zusammen – typisch für das Protestantenumfeld waren Familien mit nur einem Kind.
Im 20. Jahrhundert wurde die Region auch von der staatlich verordneten Errichtung der militärischen Ausbildungsplätze Lešť und Turie Pole betroffen, wodurch diese ehemaligen lokalen Zentren untergegangen sind. Die besterhaltenen Teile der beiden Gemeinden sind bis heute die Friedhöfe.
Martin Konečný
Das Album von Henrich Lisovszky
Anlässlich der hundert Jahre seit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges veranstaltete das Ostslowakische Museum in Košice im Jahre 2014 die Ausstellung So waren unsere Großväter. Der Erste Weltkrieg und die Ostslowakei. Der Ausstellung ist eine umfangreiche Mediencampagne vorausgegangen, dank welcher das Museum Dutzende von wertvollen Memorabilien der Mitglieder der Armee Österreich-Ungarns aufsammeln konnte. Einen der wertvollsten Zuwächse repräsentiert das Photoalbum von Henrich Lisovszky (Lišovský), Oberleutnant des 32. Honvéd-Fußregiments.
Henrich Lišovský ist im Jahre 1892 im schlesischen Jablunkov geboren und sein Vater Roman Lisowski war polnischer Abstammung. Bis zum Jahre 1918 schrieb Henrich seinen Nachnamen in der ungarisierten Form Lisovszky (so wird er auch in militärischen Listen und in Beschreibungen zu den Photographien im Album angeführt), nach der Entstehung der Tschechoslowakei begann er die Form Lišovský zu benutzen. Nach dem Ende des Krieges arbeitete er als höherer Beamter bei der Eisenbahn Košice-Bohumín, insbesondere in den Liptauer Bahnhöfen (Ružomberok, Strečno, Rybárpole) sowie in Žilina. Er starb im Jahre 1970 in Košice, wo er im Öffentlichen Friedhof auch beigesetzt wurde.
Das Album enthält 31 Blätter, wo 222 Photographien aufgeklebt sind. Die meisten von ihnen sind mit schwarzer Farbe umrahmt und einige mit ungarischen Beschriftungen versehen. Am meisten werden das Jahr und die Stelle der Aufnahme angeführt, sporadisch auch der Name des Offiziers oder einer anderen Person, die darauf abgebildet sind. Das Hauptziel der Museumsarbeiter aus Košice war es, die genaue Militäreinheit festzustellen, in der Henrich Lišovský seit Anfang des Krieges gedient hat. Aufgrund der Gürtelschnallen mit ungarischem Wappen und der gestickten dekorativen Muster auf Hosen und Blusen der Uniform bestätigte man die Einordnung von Henrich Lišovský in die königlich ungarische Landwehr (Honvédség). Die Honvéd war eine territoriale Armee des ungarischen Teils der Monarchie, die von einem selbständigen Ministerium in Budapest verwaltet wurde. Lišovský diente im 32. Honvéd-Fußregiment, das in der siebenbürgischen Stadt Deesch (ung. Dés) disloziert war. Im Jahre 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert.
Lišovský’s Regiment bewegte sich im Sommer 1915 auf dem Gebiet zwischen den Flüssen Saan und Dnister, vorwiegend auf heutigem Gebiet der Westukraine, wovon in dem Album einige Photographien erhalten blieben. Wertvoll sind ebenfalls die Aufnahmen von spezialisierten k. k. Militäreinheiten, Sturmtruppen oder Sturmpatrouillen, im Kampfeinsatz. Sehr selten sind die Photographien von Gaseinheiten, die zum Einsatz der Kampfgase trainiert worden sind und von denen es in der k. k. Armee nur einige wenige gab. Im Album findet man auch die typischen Symbole des Ersten Weltkrieges – die Linien von Schützengräben mit Stacheldraht. Einzigartig sind auch drei Aufnahmen mit Kaiser Karl und die Photographie des Erzherzogs Karl Albrecht von Habsburg-Altenburg mit Offizieren der Honvéd. Auf vier Blättern befinden sich Photographien aus der italienischen Front, die im Jahre 1918 entstanden und unter anderem in San Giorgo di Nogaro, Udine, Palmanova, Palazzolo und Portogruaro aufgenommen wurden. Interessant ist, dass die besetzten italienischen Städte schon oft deutsche Straßennamen haben, was die Photographien von Lišovský belegen.
Jozef Tihányi
Das Porträt von Georg Justh im SNM- Museum Červený Kameň
Dank der Forschung über den Zweck und die Herkunft des Porträts von Georg Justh d. Ä. (1819 – 1909) im Sammlungsbestand des Slowakischen Nationalmuseums-Museums Červený Kameň identifizierte man mittels des Autors der Gemäldes auch zwei weitere zusammenhängende Porträts und anschließend auch eine ganze Serie von Gemälden im Sammlungsbestand von diesem Museum, die sich ursprünglich in repräsentativen Räumen des Turzer Gauhauses in Martin befanden.
Das repräsentative Porträt des Turzer Obergespans Georg Justh aus dem Jahre 1887 gelangte in den Sammlungsbestand des Slowakischen Nationalmuseums-Museums Červený Kameň (SNM-MČK) noch an der Wende der 1940er und 1950er Jahre. Die Nationale Kulturkommission konzentrierte hier nach der Konfiskation die ehemaligen Adelssammlungen und Einrichtungsteile aus ungefähr 35 Herrenhäusern ohne jede Information über deren Herkunft. Das Porträt trägt eine Signatur des Autors in der rechten unteren Ecke: Kertész J. 1887. An der Rückseite der Leinwand ist in einer undeutlichen braunen Farbe in Kursive eine nähere Identifikation der porträtierten Person ausgeschrieben: Méltóságos/Id. Justh György/Úr Turóczmegye/Főispánja. 1885. Auf dem Unterrahmen befindet sich die mit Bleistift geschriebene Inschrift T. S. Martin. Das Porträt wurde von dem ungarischen Porträtisten János Kertész gemalt, der an der Akademie der bildenden Künste in Budapest in den Jahren 1871 – 1874 studierte. Im Sammlungsbestand des SNM-MČK konnte man noch zwei weitere von ihm signierte Porträts auffinden – das Porträt von Anton II. Radvánszky aus dem Jahre 1885 und das Porträt von Simon Révay aus dem Jahre 1893. Beide diese Porträts betrachtete man im SNM-MČK bis unlängst als Porträts von unbekannten Adeligen. Sie wurden erst im Zusammenhang mit der Suche nach ihrem Autor identifiziert. Die beiden abgebildeten Edelmänner waren, genauso wie Justh, Turzer Gespane, was zu der Annahme führte, dass die Gemälde nicht unbedingt aus der Familienresidenz stammen müssen, sondern dass deren ursprünglicher Anbringungsort irgendwo anders gesucht werden sollte, und zwar an der Stelle des Amtes, das sie verbindet. Diese Stelle befand sich im Sitz des Turzer Stuhlbezirks, dem Gauhaus in Martin. Diese Annahme konnte man anschließend mit interessanten Archivdokumenten belegen, die auch Informationen zu weiteren Sammlungsgegenständen des SNM-MČK geliefert haben.
Zuzana Francová
Die Kollektion von Fayence im Sammlungsbestand des Museums der Region Záhorie in Skalica
Der Sammlungsbestand des Museums der Region Záhorie in Skalica wurde im Jahre 2015 durch eine Kollektion von 15 Fayencestücken bereichert, die durch Ankauf von einem Privatsammler aus Moravský Svätý Ján gewonnen wurde. Die neuerworbenen Gegenstände stammen aus der Zeitspanne von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zu den 1870er Jahren. Typologisch handelt es sich ausschließlich um Hohlware – Gefäße von verschiedenen Typen und Funktionen. Am zahlreichsten sind Krüge (8 St.) und Kannen (3 St.); mit je einem Exemplar sind Terrine, Henkelmann, Vase und Apothekengefäß vertreten. Hinsichtlich der Herkunft können wir diese Kollektion in drei Gruppen teilen: in slowakische, mährische und österreichische Arbeiten.
Die zwei ältesten Exemplare der Kollektion sind Habaner Erzeugnisse. Das tonnenförmige Apothekengefäß mit kobaltblauer Bemalung stammt aus dem letzten Viertel, bzw. aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. In der Fachliteratur wird es Albarello genannt und in der Westslowakei hat man solche Erzeugnisse zum Beispiel in Sobotište hergestellt. Die zweite Habaner Arbeit aus dem Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts ist ein eiförmiger Krug mit rundlichem Zinnhenkel, der ursprünglich vermutlich auch mit einem Zinndeckel versehen war. Die cremefarbige Glasur ist mit einem dichten Verzierungsmuster bedeckt, die angewandten Motive mit überwiegender blauer Farbe verweisen auf den Einfluss der zeitgenössischen Produktion aus Delft. Mehrere weitere Fayencestücke stammen aus der Manufaktur in Holíč oder sind von ihrer Produktion und vor allem ihren Dekoren inspiriert (Boleráz, Košolná und andere westslowakische Werkstätten, 18. – 19. Jahrhundert). Die Inspiration durch Holíč überdauerte auf unserem Gebiet eine lange Zeit durch, wovon auch einige Beispiele der Produktion aus Modra aus den 1930er – 1940er Jahren zeugen (Herman Landsfeld).
Die Kollektion umfasst auch zwei bis drei Fayencen mährischer Provenienz, z. B. die ursprünglich Holíčer Art von Herstellung mit typischer naturalistischer Blumenmalerei der einheimischen Flora – vor allem Rosen – gelangte am Ende der 1760er Jahre nach Vyškov in Mähren.
Bei vier Gegenständen aus der Kollektion ist ihre österreichische Herkunft mit Sicherheit belegt. Am ältesten ist die Kaffeekanne mit plastischem Motiv eines Maskarons am Ausguss und mit Maldekor. Sie stammt aus Salzburg aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, bzw. aus der Zeit um 1800, und wurde in der dortigen berühmten Werkstatt von Jakob Pisotti d. Ä. hergestellt. Zwei Krüge aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen aus dem bedeutenden oberösterreichischen Zentrum der Fayenceproduktion in Gmunden. Der dritte Krug mit kobaltblauem Maldekor ist ein Produkt aus Burgenland und wurde im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts hergestellt.
Dominik Sabol
Die mittelalterliche Kirche in Rokycany
Die erste urkundliche Erwähnung von der heutigen Kirche Hl. Katharina in Rokycany (Bez. Prešov) stammt aus den Jahren 1332 – 1337. Die Kirche steht auf einer deutlichen Reliefdominante, die 18 m über dem Tal des Flusses Svinka emporragt. Dies spiegelte sich auch in der alten Benennung des Dorfes, die von seiner Lage abgeleitet wurde – vom deutschen „Berg“ in latinisierter, bzw. ungarisierter Form Berky, Berqui, Berchi usw. Ein Dorf mit solchem Namen wird schon im Jahre 1295 erwähnt (ville Berky). Interessant ist es nicht nur dank wertvollen Elementen der Architektur, sondern auch dank seiner fesselnden Geschichte. Der Besitzer der Gemeinde war nämlich im 15. Jahrhundert die Stadt Košice, zu deren Ehren hier ein einzigartiges Portal angefertigt wurde.
Die Entstehung des sakralen Objektes können wir bereits im 13. Jahrhundert voraussetzen, was teilweise auch durch die archäologische Ausgrabung im Jahre 2013 bestätigt wurde. Nach dem Jahre 1429 baute man die gegenwärtige Kirche, nachdem Rokycany vom König Siegmund der Stadt Košice geschenkt wurde. Davon zeugt das gotische Portal im Presbyterium der Kirche mit erhaltenem Stadtwappen von Košice. Der Baugrund stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die turmlose Kirche war in der Längsrichtung nach Osten – Westen orientiert. Das Presbyterium im Osten war mit einem gotischen Rippengewölbe versehen, das Schiff hatte eine gerade hölzerne Balkendecke. Beleuchtet wurde es durch zwei Fensteröffnungen in der Südmauer, zwischen denen sich ein spätgotisches Portal mit ungarischem Wappen und dem Stadtwappen von Košice befand. In der Südmauer des Presbyteriums befanden sich gotische Sedilien, die nur noch aus der archivalischen Photodokumentation aus dem Jahre 1955 bekannt sind. Durch eine wertvolle Reliefverzierung zeichnet sich das spätgotische Pastophorium in der Nordmauer des Presbyteriums aus, das aus einem ähnlichen Sandstein gemacht wurde wie das Portal.
Die Stadt Košice hat auch einen kulturellen Einfluss auf ihren Besitz ausgeübt. Aus der Stadt begannen sich schon im 16. Jahrhundert nach Rokycany die Ideen der Reformation zu verbreiten und die Protestanten gewannen die Kirche und die Pfarrei vor dem Jahre 1585. Am Ende des 17. Jahrhunderts verstärkte sich jedoch die Welle der Rekatholisierung und die Kirche überging im Jahre 1721 dank Siegmund Sztankay dauerhaft in die Hände der Katholiken. Die Kirche wurde nicht zur Pfarrkirche, was sich auch auf ihre weitere Baugeschichte auswirkte, die durch ein kleineres Budget beschränkt war. Die nächste Erneuerung realisierte man erst in den Jahren 1855 – 1856, als der Austausch des Dachs und die Erneuerung der Fassaden sowie des Interieurs beendet wurden. Im Jahre 1866 wurde der ausgediente hölzerne Glockenturm durch einen gemauerten, in die westliche Front eingebauten Turm ersetzt. Die Kirche wurde noch im Jahre 1897 erneuert und im Jahre 1966 baute man den gegenwärtigen Betonchor im westlichen Teil des Kirchenschiffs.
Dušana Ondreková
Das Epitaph von Georg Günther in Kežmarok
Der Artikel enthält die kunsthistorische Grundbeschreibung des Epitaphs von Georg Günther aus der Basilika minor Hl. Kreuz in Kežmarok und beschreibt detailliert die restauratorische Forschung, die auch spezifische zerstörungsfreie Methoden umfasste, sowie den eigentlichen Prozess der Restaurierung eines einzigartigen historischen Artefaktes der römisch-katholischen Kirche.
Das Epitaph stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und stellt einen wertvollen Repräsentanten dieser Art von Kunst dar. Interessant sind neben dem Verlauf der restauratorischen Arbeiten an dem Werk auch die einmaligen Techniken des Aufbaus der Polychromie bei zwei konkreten Renaissance-manieristischen allegorischen Statuen. Die Statuen sind unter Anwendung der Techniken estofado und sgrafito verziert. Diese Techniken sind im Rahmen der Slowakei nicht vorgekommen und bezeugen die große Handfertigkeit damaliger Meister.
Die Restaurierung des Epitaphs von Georg Günther brachte neue Erkenntnisse über den Aufbau und die Realisation dieser Techniken und vermittelte einen Einblick in die eigentliche Technologie dieses Prozesses. Das Werk restaurierte Dušana Ondreková als ihre Diplomarbeit im Atelier der hölzernen polychromierten Statue unter der Leitung von Jana Karpjaková Balážiková und der Fachassistentin Jana Dušková während des zweijährigen Magisterstudiums an der Hochschule für bildende Künste in Bratislava.
Eva Bezúchová – Ondrej Lipták – Martin Pražienka – Ján Šperka – Marián Uhrin
Geschichte des aufständischen Panzerkampfwagens 313
Die aufständischen Panzerkampfwagen und Panzerfahrer spielten während des Slowakischen Nationalaufstandes (SNP) eine unvertretbare Rolle in der Armee. Sie wurden an den wichtigsten Verteidigungsabschnitten eingesetzt und unterstützten die Sturmtruppen. Das Museum des SNP in Banská Bystrica hat in seinem Sammlungsbestand mehrere Gegenstände, die sich auf die aufständischen Panzerfahrer beziehen. Einige von ihnen hängen mit dem Panzerkampfwagen Praga LT Modell 38 zusammen, der ein Symbol der slowakischen aufständischen Panzerarmee darstellt.
Das unlängst entdeckte Wrack dieses Kampfpanzers im Istebnianska-Tal wurde von Liebhabern der Militärgeschichte aus Orava gerettet, die darauf die Mitarbeiter des Museums des SNP aufmerksam gemacht haben. Im Jahre 2012 konnte man den Torso des Kampfpanzers LT Modell 38 in den Sammlungsbestand des Museums gewinnen und in Zusammenarbeit mit dem Klub für Militärgeschichte Mitte-Zvolen mit sämtlichen erhaltenen Teilen ins Depositorium des Museums des SNP in Banská Bystrica überführen. Anhand der zeitgenössischen Dokumente hatte dieser Panzerkampfwagen die Herstellungsnummer 1093/SL3 und die militärische Registriernummer V-3.002. Er stammte also aus der ersten Lieferung der Kampfpanzer LT Modell 38 an die slowakische Armee im Jahre 1940.
Der Panzerkampfwagen LT Modell 38, Reg. Nr. V-3.002 hat an den Kämpfen der slowakischen Armee an der östlichen Front teilgenommen und in den Jahren 1942 bis 1944 benutzte man ihn als einen Lernfahrzeug in Martin. Nach dem Ausbruch des Aufstandes am 29. August 1944 wurde der Kampfpanzer im Gebiet Trstená – Tvrdošín – Krivá – Podbiel eingesetzt, hat bei Verschiebung der Technik geholfen und wurde auch für Angriffe auf den strategischen Weg Kraľovany – Dolný Kubín benutzt. Vor dem deutschen Angriff am 9. Oktober 1944 ist der aufständische Panzerkampfwagen ins Istebnianska-Tal entkommen, wo er später wegen einer Motorpanne abgestellt wurde. Der verlassene Panzer ist allmählich zum Schrott zerlegt worden, bis von ihm am Ende der 1980er Jahre nur ein Torso blieb. Die totale Vernichtung wurde durch das anspruchsvolle bergige Gelände und den Waldbestand verhindert.
Da der Erhaltungszustand des Torsos von dem Panzerkampfwagen eine Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt nicht erlaubte, entschied sich das Museum des SNP, den Fund mit erhaltenen wertvollen Überresten des Tarnungsanstrichs und der taktischen Kennzeichnung zu stabilisieren. Der erste Schritt war die Identifikation einzelner Komponenten des Sammlungsgegenstandes – die Konservatoren hatten die technische Beschreibung in slowakischer Sprache und den deutschen Katalog der Ersatzteile zur Verfügung. Die identifizierten Teile des Panzerkampfwagens haben sie wegen des unterschiedlichen technologischen Konservierungsverfahrens in einzelne Materialgruppen aufgeteilt. Nach der Diagnostik des Umfangs und Charakters der Beschädigung und Korrosion bestätigte sich die Annahme des Kurators über die mögliche Erhaltung von Fragmenten der Farbschichten an der Oberfläche.
Nach dem Ende der konservatorischen Arbeiten stand der Gegenstand bereit für die Komplettierung der existierenden Originalteile und Anwendung der historisch getreuen Farbanstriche. Die digitale Rekonstruktion des Panzerkampfwagens LT Modell 38 mit Hilfe eines spezialisierten Museums-Digitalisierungssystems Witikon machte es möglich, den Torso mit einer Silhouette des ganzen Kampfpanzers zu ergänzen, was eine bessere Ansicht des Sammlungsgegenstandes im Ganzen bietet. Die Geschichte des Panzerkampfwagens wird der Öffentlichkeit seit 29. August 2016 in einer multimedialen Ausstellung in Räumlichkeiten des Museums des SNP in Banská Bystrica präsentiert.
Štefan Gaučík
Tivadar Ortvay – ein Historiker von Bratislava
Tivadar Ortvay ist am 18. November 1843 in Banat geboren, in einer multiethnischen Region, die wirtschaftlich vor allem dank der Bergbauindustrie gedieh. Das Geburtsdorf Čiklova baňa (ung. Csiklová/Csiklovabánya, rum. Ciclova Montană, dt. Montan/Deutsch Tschiklowa), ursprünglich mit deutscher und rumänischer Bevölkerung, befindet sich im heutigen Rumänien.
Ortvay stammte aus der deutschen katholischen Familie Orthmayr und die ungarische Sprache hat er erst in der Mittelschule gelernt. Das heimische katholische Umfeld richtete ihn schon seit der Kindheit auf den priesterlichen Beruf. Nach der Abitur im Prämonstratensergymnasium von Großwardein, wo während des achtjährigen Studiums zu seinen beliebtesten Fächern Latein, Griechisch, Literatur und Geschichte gehört haben, meldete er sich zum Studium am theologischen Lyzeum in Temeswar (1862) an. Zum Priester wurde er am 20. Juli 1866 geweiht. Einen Meilenstein in seiner Karriere bedeutete die Ernennung zum stellvertretenden Professor in der Stadt Lugosch im Jahre 1870, wo er zwei Jahre lang tätig war. Hier beteiligte er sich zusammen mit Eugen Szentkláray an der Quellenausgabe (42 Hefte) zur Geschichte der katholischen Kirche im Banat (1871 – 1874). Sie haben Forschungen in Kapitel- und Bischofsarchiven durchgeführt. Diese Aktivitäten wurden von der Elite der ungarischen Gesellschaftswissenschaften positiv aufgenommen, unter anderem auch von Flóris Rómer (1815 – 1889) und Arnold Ipolyi (1823 – 1886).
Ortvay meldete sich zum Studium an der Philosophischen Fakultät der Budapester Universität an, sein Doktorat erhielt er im Fach Archäologie – Kunstgeschichte – Numismatik im Jahre 1874. Sein Lehrer war Flóris Rómer, der ihm nach dem Studienabschluss die Kustodenstelle im dortigen Ungarischen Nationalmuseum besorgte. Ortvay wurde in die einflussreiche Gesellschaft der ungarischen Historiker (Magyar Történelmi Társulat) eingeladen und hat auch die Stelle eines Redakteurs in der bedeutenden Fachzeitschrift Archäologisches Korrespondenzblatt (Archaeológiai Értesítő) angenommen, wo er in den Jahren 1874 – 1876 gewirkt hat. Um sich besser in die Strukturen der ungarischen Gesellschaftswissenschaften zu integrieren, ungarisierte er seinen Nachnamen im Jahre 1873 von Orthmayr zu Ortvay.
Ortvays lange und fruchtbare „Bratislavaer“ Periode datieren wir seit 1873, als er zum Gründungsmitglied des Bratislavaer (Pressburger) archäologischen und historischen Gauverbands wurde. Anschließend nahm er hier die Stelle eines Geschichtsprofessors an der Rechtsakademie (1875) an, unterrichtete die Weltgeschichte und ungarische Geschichte, Kulturgeschichte, historische Methodologie und Quellenkritik. Ortvay hat am öffentlichen Leben teilgenommen, organisierte Ausflüge in die Nahumgebung, publizierte Bücher und Artikel über die regionale Geschichte. Zum Ehrenbürger von Bratislava wurde er im Jahre 1906. Die Liebhaber der Stadtgeschichte kennen ihn vor allem dank dem heimatkundlichen Führer durch die Straßen und Plätze Bratislavas aus dem Jahre 1905 (Pozsony város utcái és terei) und einer vierbändigen Serie aus mittelalterlicher Geschichte der Stadt, die in der Zeitspanne von 1892 bis 1912 herausgegeben wurde. Ortvay ist im Jahre 1906 nach Budapest umgezogen, wo er am 8. Juli 1916 starb.
Martin Kleibl
Das Museum für Photographie
Die Entstehung des Museums für Photographie stützt sich auf langjährige Erfahrungen des bürgerlichen Vereins FOTOFOTO, der 25 Jahre des Festivals Monat der Photographie und 10 Betriebsjahre des Mitteleuropäischen Hauses der Photographie (SEDF, Prepoštská 4, Bratislava) hinter sich hat, mit reicher Ausstellungs-, Publikations- und Ausbildungstätigkeit. Das sich erfolgreich entwickelnde photographische Leben in der Slowakei und Anerkennung unserer Photographen auf der Weltszene bilden ein gutes Fundament für den Aufbau der photographischen Sammlungen, deren Bearbeitung, Herausbildung der Sammlergemeinschaft und Erweiterung der Fangemeinde im Bereich der Photokunst.
Gegenwärtig hat das Museum für Photographie zwei Hauptziele: Erweiterung der Sammlung von Photographien der Autoren seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zu den heutigen Repräsentanten der Photoszene und Errichtung eines dauerhaften Raums zur Präsentation der Geschichte der slowakischen Photographie. Dieser befindet sich im ersten Stock des Mitteleuropäischen Hauses der Photographie und präsentiert die Entwicklung von Photographie auf dem Gebiet der Slowakei seit der Erfindung der Photographie im Jahre 1839 bis zum Jahre 1918. In Schubladen präsentiert man die Arbeiten von den bedeutendsten Photographen dieser Periode – Karol Divald, Gusztáv Matz, Pavel Socháň, Eduard Kozics, Vojtech Mindszenty, Karol Körper und anderen, die von mehreren Institutionen aus der ganzen Slowakei sowie von Privatsammlern geliehen sind.
Die Dauerausstellung, die in der Zukunft noch erweitert sein wird, umfasst einen interaktiven Teil, wo die Besucher einige Exponate „betasten“ können und herausfinden, wie z. B. die Camera obscura oder die Stereographie funktionieren, oder werden die Möglichkeit haben, die Kolorierung von Photographien auszuprobieren oder eine eigene Atelierphotographie zu komponieren. Die Dauerausstellung ist durch die Beispiele von historischer Phototechnik ergänzt.