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Revue Pamiatky a múzeá – Resümee 2/2013

Bibiana Pomfyová – Marián Samuel
Der romanische Löwe von Bíňa
Zu häufig angewandten Motiven in der romanischen Steinbildhauerei gehörte das Motiv des Löwen. Das einzige komplett erhaltene Beispiel auf dem Gebiet der Slowakei repräsentiert der sogenannte Weiße Löwe (leo albus) aus Spišská Kapitula. Zu ihm ist noch ein neuer Fund aus der bedeutenden mittelalterlichen Fundstelle in Bíňa hinzugekommen. Dort steht bis heute eine romanische Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters mit der Rotunde der zwölf Apostel in ihrer Nähe. Es handelt sich zwar nur um ein Fragment einer Löwengestalt, das jedoch eine ziemlich hohe Qualität der Steinbildhauerarbeit und eindeutige stilistische Zusammenhänge zum Vorschein bringt. Das im Jahre 2006 gefundene Fragment aus Bíňa lag zusammen mit zwei Bruchstücken von anderen steinhauerisch bearbeiteten Gliedern auf einer Halde in der Nähe des Portals an der südwestlichen Seite der Rotunde. Anhand der jüngsten Funde kann man annehmen, dass die Aufschüttung rund um die Rotunde während einer der Reparaturen im 19. und 20. Jahrhundert entstand. Das Fragment repräsentiert den oberen Teil eines Löwenkopfes. Die erhaltenen Mandelaugen, gewölbten Augebrauen, durch eine Falte in Form einer Ornamentschleife verbunden, die Ohren mit angebohrter Öffnung und die in Strähnen geordnete Mähne mit angedeutetem Scheitel deuten auf eine feine Steinbildhauerarbeit hin. Der Löwe wurde aus rotem Kalkstein gehauen, der auch „roter Marmor“ genannt wird. An der Oberfläche des Fragments befanden sich zur Auffindungszeit Mörtelreste, die seine sekundäre Verwendung als Baumaterial belegen.
Die Autoren der durchgeführten architektonisch-historischen Untersuchung der Rotunde (E. Sabadošová, M. Havlík, 2011) nahmen an, dass der Löwe zum Gestell eines in der Rotunde stehenden Taufbeckens gehören konnte. Die Rotunde sollte ihrer Hypothese nach als ein Baptisterium irgendwann am Ende des 10. oder in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts gebaut worden sein. Das Fragment aus Bíňa muss aber unserer Meinung nach nicht unbedingt etwas mit der Rotunde zu tun haben, auch wenn es in ihrer unmittelbaren Nähe gefunden wurde. Viel wahrscheinlicher ist, dass es zum Gebäude der ehemaligen Prämonstratenserkirche der Jungfrau Maria in der Nachbarschaft der Rotunde gehört hat. Das Prämonstratenserkloster in Bíňa wurde irgendwann vor dem Jahre 1217 gegründet. Die Entstehungszeit des Löwenkopfes, von dem das Fragment stammt, soll daher in eine spätere Zeit um 1200 oder sogar ins frühe 13. Jahrhundert verschoben werden. Die Architektur, die zu jener Zeit in Bíňa gebaut wurde, ähnelte in vielen Hinsichten den Bauaktivitäten in dem unweiten königlichen und erzbischöflichen Sitz in Esztergom (Ungarn), der bloß 21 km von Bíňa entfernt ist. Der Fund des Löwenfragmentes repräsentiert damit einen weiteren Beleg der Kontakte, die Bíňa zu Esztergom gepflegt hat. Die Löwenstatue könnte hier in einem ähnlichen architektonischen Kontext verwendet worden sein wie die Löwen in Esztergom, d. h. als Bestandteil des westlichen Hauptportals der Klosterkirche.

Mikuláš Čelko – Mária Čelková – Ján Patsch
Kirche der Hl. Elisabeth von Thüringen in Banská Štiavnica
Banská Štiavnica (dt. Schemnitz) feiert im Jahre 2013 das 20. Jubiläum der Eintragung der Stadt und der technischen Denkmäler in ihrer Umgebung in die Liste der Weltkultur- und Naturerbes UNESCO. Ein Beispiel der Erneuerung eines Kulturdenkmals in der Stadt repräsentiert auch die Rekonstruktion der Kirche der Hl. Elisabeth von Thüringen (von Ungarn), die sich am südlichen Stadtrand, an der Straße nach Svätý Anton (dt. Sankt Anton in der Au) befindet.
Im Mittelalter baute man in Städten der Mittelslowakei, vor allem in deren Randteilen, Spitäler und Armenhäuser (Xenodochien), deren Sakralbauten der Hl. Elisabeth von Thüringen, Patronin der Bettler, Witwen, Waisen, Kranken und Wohltätigkeitsanstalten geweiht wurden. Die Spitalkirche der Hl. Elisabeth von Thüringen in Banská Štiavnica wurde am Ende des 14. Jahrhunderts gegründet. Ihr Vorgänger und gleichzeitig das älteste Spital in der Stadt war das Krankenhaus mit Hospiz bei der Dominikanerkirche des Hl. Nikolaus und dem Kloster, das am östlichen Stadtrand erbaut wurde. Die Dominikaner kümmerten sich um die Stadtbewohner bis hin zu ihrem erzwungenen Weggang im Jahre 1536, zur Zeit der Reformation. Die Kirche der Hl. Elisabeth war vor allem ein gottesdienstlicher Ort für die Bedürfnisse des Spitals und des Armenhauses. Finanziert wurden diese Anlagen mit Hilfe von Stiftungen oder Erbschaften, die ihnen die Einwohner in ihren Testamenten hinterlassen haben. Zu dem Spital und dem Armenhaus gehörten auch Immobilien, die meistens vermietet und die Einkommen dann zur Sicherung des Betriebs verwendet wurden. Die Aktivität des Spitals und des Armenhauses wurde von gewählten Vertretern geleitet.
Das ursprüngliche gotische einschiffige Gebäude der Kirche der Hl. Elisabeth wurde im Jahre 1574 zum Unteren Tor umgebaut. Dieses war Teil der Stadtbefestigung gegen die türkische Gefahr, die Banská Štiavnica beinahe 150 Jahre lang unmittelbar bedroht hat. Die erste graphische Darstellung des Unteren Tores stammt aus dem Jahre 1676. In einem Bericht über die Wirtschaft und das Vermögen der Stadt, den Banská Štiavnica der Ungarischen königlichen Kammer am 22. März 1762 vorgelegt hat, charakterisierte man das Untere Tor als einen altertümlichen (antiqua) gemauerten Bau, eine frühere Kirche (ecclesia), die aus mehreren Räumlichkeiten zusammengesetzt war.
Das Untere Tor verlor seine Verteidigungsfunktion anfangs des 18. Jahrhunderts, nach dem Ende der Ständeaufstände und des Kriegs gegen die Türken. Das Untere Tor musste im Jahre 1879 im Zusammenhang mit der Erweiterung der Straße und Erbauung einer Schienenbahn zum Erbstollen Svätá Trojica abgerissen werden. Das Presbyterium sollte zu Lagerungszwecken genutzt werden. In den Jahren 1894 – 1895 hat man es im neugotischen Stil zu einer Kirche umgebaut. Der Altar wurde von Ladislav Fodor (1855 – 1924), einem Professor der Akademie für Bergbau und Forstwirtschaft, entworfen und von dem Kunstschnitzer Jozef Krause (1862 – 1934) gefertigt.
Im August 2012 realisierte der Restaurator Ján Patsch im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung der Kirche eine Untersuchung des Interieurs, die sich auf die bildkünstlerische Ausschmückung in einzelnen geschichtlichen Perioden von der Entstehung der Spitalkirche im 14. Jahrhundert über den Renaissanceumbau zu einem der Stadttore bis hin zu der letzten neugotischen Bauänderung in den Jahren 1894 – 1895 konzentrierte. In Banská Štiavnica ist es der einzige Sakralbau, in dem das Exterieur und Interieur mit neugotischer Architektur, Buntglasfenstern, dem Altar und Mobiliar kompakt erhalten blieben.

Monika Pavelčíková
Familie Zamoyski und das Landgut Ľubovňa
Die am Ende des 13. Jahrhunderts erbaute Burg Ľubovňa in Stará Ľubovňa (dt. Lublau) wechselte im Laufe ihrer Existenz mehrere Besitzer. In den Jahren 1772 – 1819 nach dem Ende der Verpfändung an Polen ist ihr erster Verwalter der ungarische Staat gewesen. Im 19. Jahrhundert war die Burg im Besitz der Familie Raisz, der Stadt Stará Ľubovňa und die Stadt hat sie dann im Jahre 1882 an den polnischen Aristokraten Andrzej Przemysław Zamoyski verkauft. Das Landgut Ľubovňa geriet somit für 62 Jahre in die Hände zweier Generationen der Vertreter der polnischen Adelsfamilie Zamoyski (de Zamość).
Graf Andrzej Zamoyski kaufte noch in demselben Jahr den Kurort Vyšné Ružbachy, die Wälder in der Umgebung von Vyšné Ružbachy, Podolínec und in Mníšek nad Popradom. Damit wurde er zu einem der größten Grundstückseigentümern in der Zips. Er siedelte sich in Stará Ľubovňa an. Außerdem besaß er noch weitere Eigentümer in den Gemeinden Podzamcze und Magnuszewo in Polen. Dank der Mitgift von Maria Carolina, Prinzessin von Neapel – Sizilien und der spanischen Prinzessin Isabella Alfonsa, Prinzessin von Bourbon – beider Sizilien, mit denen die Mitglieder der Familie Zamoyski die Ehe geschlossen haben, ist der Wert dieses Vermögens in den folgenden Jahren noch angestiegen.
Graf Andrzej Zamoyski (1852 – 1927) heiratete im Jahre 1885 in Paris Maria Carolina von Bourbon (Borbón, 1856 – 1941), Prinzessin beider Sizilien (der ehemalige Name des Königreichs Neapel). Sie war Tochter von Graf von Trapani und Erzherzogin Maria Isabella von Österreich-Toskana. Die Familienverwandtschaft mit dem Hause Bourbon (Borbón) öffnete dem Grafen Zamoyski breite Kontakte zu der aristokratischen und politischen Elite Westeuropas. Die Zamoyskis lebten nicht auf der Burg, sondern im Schloss darunter. Die Verwaltung des Burggutes war nicht einfach; die mit dem Betrieb des Burggutes verbundenen Ausgaben wurden durch die Einkommen von dem Kurort Vyšné Ružbachy kompensiert. Der Ehe der Zamoyskis entstammten sieben Kinder: Maria Josepha (1887 – 1961), Franz Joseph (1888 – 1948), Stanislaus (1889 – 1913), Maria Isabella (1891 – 1952), Maria Theresa (1894 – 1953), Maria Carolina (1896 – 1968) und Jan Kanty (1900 – 1961).
Der Graf widmete sich der Wohltätigkeit und gesellschaftlichen Aktivitäten. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens sind die Zamoyskis von der Zips auf ihre Güter in Polen umgezogen. Im Jahre 1926 nach Beendigung der Studien seines jüngsten Sohnes in Paris teilte Andrzej das Familienvermögen auf – zum Erben des Landgutes Ľubovňa, des Kurortes Vyšné Ružbachy und des Landgutes Magnuszewo in Polen wurde Jan Kanty Zamoyski. Im Jahre 1929 heiratete er die spanische Prinzessin Isabella Alfonsa, Prinzessin von Bourbon – beider Sizilien (1904 – 1985), Tante des heutigen spanischen Königs Juan Carlos. Die königliche Mitgift ermöglichte dem Ehepaar in den Jahren 1929 – 1932, das Landgut von Stará Ľubovňa wirtschaftlich umzubauen und vor allem in die Entwicklung des Kurortes zu investieren, der sich dank ihnen in eine moderne mitteleuropäische Erholungs- und Heilanlage verwandelte.

Eva Borecká
Der unbekannte Architekt Emil Brüll
Emil Brüll (1891 – 1944) wirkte in der Slowakei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Architekt und Bauunternehmer. Sein Leben und Werk wurden bisher nicht erforscht und die Öffentlichkeit kennt nur wenige seiner Realisationen. Die größte unter ihnen sollte der Flughafen in Poprad werden. Brülls Autorschaft wird vier bekannten Bauten in Bratislava zugeschrieben, doch das Studium der Archivdokumente erweiterte die Kenntnis seiner Arbeit um einige weitere Aktivitäten und Bauten in der slowakischen Hauptstadt. Das Archiv lieferte zugleich auch Informationen über die Besteller der Bauten, den Baumarkt zur Zeit der ersten Tschechoslowakischen Republik und die Wohnkultur der Bratislavaer Mittelschicht in den 1920er und 1930er Jahren. Emil Brüll ist im Jahre 1891 in Bratislava in einer Judenfamilie geboren. Im Jahre 1909/1910 trat er das Studium an der Königlich-Ungarischen Joseph-Universität für Technik und Wirtschaftswissenschaften in Budapest an, die auch Polytechnik genannt wurde. Die Ereignisse des Ersten Weltkrieges haben Brülls Studium unterbrochen, als er an die Front einrücken musste. Im Schuljahr 1917/1918 beendete er das Studium, das Diplom erlangte er jedoch erst am 28. März 1922. In Bratislava gründete er eine Firma und in seinem Werk erkennt man nicht immer eine klare Grenze zwischen der Autorschaft eines Baus und seiner Wirkung als Bauunternehmer. Eingeführt hatte er sich mit den Bauten im Ostteil der Grösslingova-Straße, doch die Aufmerksamkeit fesselte vor allem eine atypisch gestaltete Villa (Projekt 1930) in der Bartoňova-Straße 2 und ein Miethaus in der Rajská-Straße 14 (1933?). Brülls Architektur reflektierte auch die gesellschaftlich-wirtschaftliche Situation. Seit Mitte der 1930er Jahre realisierte er in Bratislava mehrere hochwertige Bauten – Unternehmervillen, bei denen an Finanzmitteln nicht gespart wurde.
Unbekannt ist vorerst die Wirkung des Architekten Brüll in Poprad, wo er bis hin zum tragischen Ende seines Lebens im Jahre 1944 Wohngebäude und den Flughafen entworfen hat. Er gehörte zu den 31 in der Slowakei gebürtigen oder wirkenden Architekten, die während des Zweiten Weltkrieges gefallen sind oder hingerichtet wurden. Er und seine Frau wurden während des Slowakischen Nationalaufstandes in Spišská Teplica unweit von Poprad von den Nazis erschossen.

Jozef Tihányi
Empire-Porträts der Pálffys aus Červený Kameň
Im Sammlungsbestand des Slowakischen Nationalmuseums-Museums Červený Kameň befindet sich eine Serie von Empire-Porträts mit mehreren gemeinsamen Erkennungszeichen: Format, Adjustierung, Charakter der Malerei und sekundäre Eingriffe. Den Kern der Kollektion bilden zwölf Porträts auf neutralem olivengrünem Hintergrund oder mit Durchblick in die Landschaft. Zu dieser Gruppe zählen noch zwei weitere Porträts – eines von ihnen repräsentiert die ältere Vorlage von einem der Porträts der Serie und das andere, in der Vergangenheit restauriert, kann man nur mit Fragezeichen der Gruppe zuordnen.
Auf die Unterrahmen der meisten Porträts wurden ungefähr an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit einem Bleistift die Namen der porträtierten Personen geschrieben. Da es sich um Mitglieder verschiedener Adelsfamilien handelt – Pálffy, Kolowrat-Krakowsky, Ogilvy, Wenckheim – wurde der Zusammenhang zwischen ihnen bisher nicht bemerkt. Erst die Identifikation genealogischer Beziehungen zwischen einzelnen Personen hat bestätigt, dass es um eine Serie geht, die außer technischen Parametern auch durch die Inschrift Eig. Paul Pálffy auf der Rückseite der meisten Leinwände verbunden wird.
Die Porträts bilden drei Generationen der Pálffys ab, die an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gelebt haben: Generation der Gräfin Antonia Pálffy, geb. Kolowrat-Krakowsky (sie und ihre Geschwister), Generation ihrer Eltern (Mutter, Tante) und Generation ihrer Nachkommen (Söhne, Töchter und der künftige Schwiegersohn). Obwohl die Serie heute nicht mehr komplett ist, bleibt Antonia ihre Zentralfigur und kann vermutlich auch als die Bestellerin und ursprüngliche Besitzerin der Porträts betrachtet werden, die ganz bestimmt für die Burg Červený Kameň angefertigt wurden. Der letzte Pálffysche Besitzer der Gemälde war Graf Paul Pálffy (1890 – 1968), der sie ganz bestimmt im Schloss Budmerice aufbewahrt hatte. Von dort gelangten die Gemälde während der Kriegsgefahr vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurück auf Červený Kameň. In den Sammlungsbestand des Museums wurden sie in den Jahren 1952 und 1953 aufgenommen.
Die Datierung und Autorschaft der Porträts werden durch eine auf dem Porträt von Barbara Pálffy erhaltene Autorensignatur erkannt: Paint par Jean / Nep: Drengubják / cler: Scep / 1807. Ján Nepomuk Drengubják (1781, Zázrivá – 1850, Krakau) war ein katholischer Priester und Amateurmaler, bekannt durch einige religiöse Altar- und Wandgemälde aus dem zweiten und dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in Kirchen auf seinen Wirkungsorten in den Regionen Orava und Liptau. Die Pálffysche Porträtserie musste er noch als Student gemalt haben, denn geweiht wurde er erst im Jahre 1810. Das obengenannte Gemälde signierte er als „Zipser Kleriker“ und die Signatur repräsentiert somit auch einen interessanten Beleg zur Geschichte des Zipser Seminars, das gerade zu dieser Zeit aufgebaut wurde. Offen bleibt die Frage, wo ein junger Seminarist zu solchem Auftrag für die Porträtierung einer bedeutenden und geographisch entfernten Grafenfamilie kommen konnte.

Zuzana Francová
Bratislava auf den Aquarellen von Eugen Bárkány und František Florians
Bratislava mit seinen architektonischen Dominanten, aber auch malerischen Winkeln war seit jeher eine wichtige Inspirationsquelle für bildende Künstler. Es hat nicht nur zahlreiche professionelle Maler und Graphiker, sondern auch Amateure – Autodidakten angezogen. Im Museum der Stadt Bratislava erhielt sich eine der Öffentlichkeit bisher praktisch unbekannte Kollektion von Aquarellen mit Bratislavaer Motiven aus der Hinterlassenschaft zweier bedeutender, mit Architektur verbundener Persönlichkeiten. Eugen Bárkány, ein Bauingenieur, Restaurator, Maler und Kulturhistoriker (1885 – 1967), als Gründer des ersten Judenmuseums in der Slowakei (1928, Prešov) bekannt, malte unter anderem auch Aquarelle mit volkskundlichen Motiven aus der Ost- und Mittelslowakei. Nach seiner Ankunft in Bratislava im Jahre 1955 hat ihn das spezifische Kolorit der Altstadt gefesselt. Im Sammlungsbestand des Museums der Stadt Bratislava werden 50 Aquarellstudien Eugen Bárkánys mit Bratislavaer Motiven aus den Jahren 1956 – 1965 aufbewahrt. Es handelt sich vor allem um Gesamtansichten der ehemaligen Vorburg, aber in seiner bildkünstlerischen Tätigkeit erfasst dieser Autor auch zahlreiche architektonische Details aus dem historischen Stadtkern (Portale, Durchfahrten, Höfe), die heute bereits zum Großteil nicht mehr existieren.
Der Architekt František Florians (1894 – 1978), in Archivalien manchmal auch Florian genannt, wirkte in Bratislava als unabhängiger Architekt und war auch Ausschussmitglied des Bratislavaer Kunstvereins. Neben seiner Arbeit widmete er sich bis zum Ende seines Lebens dem Malen; geschafft hat er einige Dutzende von Zeichnungen und Aquarellen, auf denen er die Atmosphäre des alten Bratislavas, seiner Gassen und stillen Winkel, erfasste. Das Museum der Stadt Bratislava erwarb durch Ankauf direkt vom Autor im Jahre 1972 eine Kollektion von 27 Aquarellen. Alle seine Werke sind signiert und datiert. Dominante Motive bildeten bei Florians die heute schon untergegangenen Teile der Vorburg, Vydrica und Zuckermandel, aber auch die Gegend um Rybné námestie (Fischerplatz) und das Donauufer.

Karol Strelec
Unikales Sakralglas
Eine nicht spezifizierte Glasflasche, die heute im Sammlungsbestand des Westslowakischen Museums in Trnava aufbewahrt wird (Ev. Nr. 6213P2), gehörte ursprünglich zu der großen Kollektion des Sammlers Štefan Cyril Parrák (1887 – 1969), die im Jahre 1954 zur Hauptbasis des neugegründeten Westslowakischen Museums wurde. Den Autor, einen Kenner historischer Glasproduktion, hat diese mit Mattgravierung und Glanzschliff verzierte Flasche aus klarem massivem Kristallglas auf interessante Fakten zugeführt. Zuerst ordnete er den Gegenstand anhand der Form und Verzierungsart dem frühbarocken gravierten Glas zu, dann analysierte er die Ikonographie der Flasche – ein Wappen mit stehender Figur des Hl. Stephan Erstmärtyrer, der vor allem im östlichen, byzantinischen Ritus bildlich dargestellt wird, und identifizierte die Inschrift N.Z.D.P.A.G. als Personalwappen eines kirchlichen Würdenträgers, in diesem Fall des Abtes des Prämonstratenserklosters Hradisko in Mähren mit dem Schutzpatron Hl. Stephan Erstmärtyrer – Norbert Želecký von Počenice (1649 – 1709). Die Initialen auf der Flasche kann man auf folgende Weise interpretieren: NORBERTVS ZIELECKI DE POCENICZ ABBAS GRADICENSIS. Die Flasche wurde vermutlich in den letzten Dekaden des 17. Jahrhunderts hergestellt und könnte zur Aufbewahrung von Messwein oder Weihwasser, beziehungsweise als Pulverflasche zur Lagerung von Weihrauch, Myrrhe oder anderem kostbarem Räucherwerk, oder auch als Gefäß für spezielles Kirchenöl verwendet worden sein. Beim Identifizieren der Herkunft des Gegenstandes mit Rücksicht auf das Sortiment der zeitgenössischen Produktion könnte man den mährischen sowie böhmischen Glasproduktionsbereich in Betracht ziehen, wobei man jedoch auch den Import aus Nachbarländern nicht ausschließen sollte.

Andrej Botek – Róbert Erdélyi – Barbora Vachová
Funde der Gewölbereste im Schiff der Kirche in Kopčany
Bei Erwägungen über die vorromanische Gestalt der Kirche der Hl. Margareta von Antiochia bei Kopčany, einer der ältesten Kirchen auf dem Gebiet der Slowakei (10. Jahrhundert), war bisher nicht klar, wie die Decke des Kirchenschiffs ausgesehen hat – man hat entweder eine (romanische) Balkendecke oder eine freie Durchsicht bis zum Dachstuhl in Erwägung gezogen. Im Herbst 2011 wurde hier eine architektonisch-historische Nachuntersuchung der Giebel des Kirchenschiffs durchgeführt (Botek, Erdélyi, Vachová), die nicht nur die Entwicklung der Mauern und Wandputze erläutert hat, sondern konnte auch eindeutig bestätigen, dass das Kirchenschiff ursprünglich eingewölbt war.
Untersucht wurden das Steinmauerwerk der Giebel, in seinem Charakter dem ursprünglichen Mauerwerk des Baus entsprechend, ferner die Zusammensetzung des Fugenmörtels, die erhaltenen Putzschichten und leere Höhlen (Aussparungen) nach Holzelementen, die jedoch die Decke nicht tragen konnten, sondern eher mit der Konstruktion einer Gewölbeschalung zusammenhingen. Untersucht wurden auch spätere – mittelalterliche Änderungen der Kirchengiebel, der Deckenaufbau ist jedoch nicht belegt. Die erhaltene barocke Putzschicht aus Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts belegt das Ausmaß des Interieurs bis hin zur Flachdecke. Anfangs des 18. Jahrhunderts hat man die bestehende Decke im Kirchenschiff entfernt und eine neue Decke, neuen Dachstuhl und neues Dach gebaut. Nach dem Jahre 2000, als der ältere Dachstuhl und Teile der seitlichen Mauerkronen ausgebaut wurden, entstand die heutige Konstruktion des Dachstuhls.
Funde, die beinahe mit Sicherheit die Existenz eines Gewölbes in der ersten Bauphase der Kirche bestätigen, d. h. ungefähr im 10. Jahrhundert, bedeuten eine wichtige Erkenntnis über die Konstruktionsverhältnisse unserer ältesten Architekturen der großmährischen und nachgroßmährischen Periode. Anhand der freigelegten Baufundamente konnte man die Art deren vertikalen Abschlusses nicht herausfinden. Bisher wurde eher angenommen, dass die großmährischen Kirchen ähnlich gebaut wurden wie diejenigen in der romanischen Periode – mit eingewölbtem Abschluss und einer Flachdecke im Kirchenschiff. Die Einwölbung des Kirchenschiffs bildet in diesem Kontext ein überraschendes Phänomen, das auf eine hochentwickelte Technik der Baukonstruktionen hindeutet.

Zuzana Zvarová – Tomáš Janura
Das Schloss in Pruské
Die Gemeinde Pruské liegt im Westteil des Illauer Beckens, am rechten Waagufer, etwa 4 km von der Stadt Ilava (dt. Illau) entfernt. Auf einem relativ kleinen Gebiet der Gemeinde konzentrieren sich bedeutende architektonische Denkmäler – ein Franziskanerkloster mit der Kirche des Hl. Georg mit einem spätrenaissancezeitlichen Portal aus dem Jahre 1642, die in den Jahren 1780 – 1789 erbaute barocke Kirche der Hl. Peter und Paul mit einem in der Slowakei vereinzelten schiffförmigen Taufbecken in ihrem Interieur und in der Nähe der Kirche dann noch eine renaissance-barocke Pfarrei und das Schloss mit Park.
Das Schloss wurde am Ende des 16. Jahrhunderts oder um 1620 gebaut. Aufgrund der Ergebnisse der Denkmalforschung entstand das Schloss durch ein allmähliches Anwachsen des Baukörpers vom 16. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Entstehung des Schlosses in Pruské, das einen Teil des Burggutes Vršatec bildete, steht im Zusammenhang mit der Adelsfamilie Jakusith (Jakusics, Jakussich). Nach dem Tod des letzten männlichen Erbes, Emmerich (1692), geriet das Herrschaftsgut zuerst in die Hände der Ungarischen Kammer. Im Jahre 1695 schenkte Kaiser Leopold I. das Burggut Vršatec dem Reichsgrafen K. S. Breuner, wodurch es zu einer Verbindung mit dem Herrschaftsgut Ilava gekommen ist. Geerbt wurde dieses Dominium später von dem Enkel Breuners, dem Reichsgrafen K. Königsegg. Die Königseggs mussten nach dem Ersten Weltkrieg infolge der Bodenreform einen Teil ihres Dominiums dem Staat übergeben, das Herrschaftsgut wurde an seine Bewohner ausverkauft und den Rest haben die Gläubiger übernommen. In der Baugeschichte des Schlosses registrieren wir in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein rechteckiges Wohngebäude, das in den Jahren 1607 – 1623 durch den Anbau der zweistöckigen nordwestlichen Bastei und des Nordteiles des südwestlichen Flügels erweitert wurde. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde dann die südliche Bastei angebaut und die prunkvolle Renaissancefassade zeugt von hohen Kunstansprüchen der Bauherren. In den 1780er Jahren wurde die Bauentwicklung des Schlosses abgeschlossen. Zwischen den Jahren 1804 – 1818 hat man stufenweise den Dachstuhl ausgewechselt, später wurde die Fassade neu gestaltet und eingebaut wurde auch das heute nicht mehr erhaltene Eingangsportal, das an beiden Seiten mit Pilastern mit ionischen Kapitellen versehen war.
Der Schlosspark wurde ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Seine Verbesserung endete irgendwann nach 1920, nach dem Weggang der letzten Besitzer. Der Park und der Garten nordwestlich des Schlosses wurden in Parzellen aufgeteilt und man baute hier eine Grundschule. Von dem Parkumfeld blieb bis heute nur die Orangerie erhalten.
Zwischen den Jahren 1946 – 1952 war das Schloss im Gebrauch der Kongregation der Erlöserschwestern und im Jahre 1954 wurde hierher die Gärtnerschule aus dem Franziskanerkloster in Pruské verlegt, die hier bis heute siedelt.

Katarína Chmelinová
Das Gemälde Mariä Heimsuchung aus Višňové
Ungefähr 8 km südöstlich der Stadt Žilina befindet sich ein kleines Dorf Višňové, das aus der Geschichte als ein berühmter Wallfahrtsort in der Nordslowakei bekannt ist. Mit marianischer Tradition hängt auch ein unlängst restauriertes großes Ölgemälde Mariä Heimsuchung vom Hauptaltar der örtlichen Kirche des Hl. Nikolaus zusammen. Seine Komposition war dem hohen Altartabernakel angepasst, auf dessen Spitze die Wunderstatue der Jungfrau Maria von Višňové angebracht ist. Die Konstruktion des Tabernakels einschließlich des strahlenförmigen Heiligenscheins hinter der Madonna überdeckt nämlich das untere Viertel der Altarleinwand, so dass der Autor die Hauptszene auf die linke Seite der oberen zwei Drittel des Gemäldes konzentrierte. Der im Stil des spätbarocken Klassizismus aufgefasste Hauptaltar wurde zusammen mit der Kirche am 29. September 1783 feierlich geweiht. Man ließ ihn in Bratislava herstellen, doch es wurden bisher an ihm keine Signaturen entdeckt. Der Altar überlebte in seiner ursprünglichen Gestalt nur etwa ein halbes Jahrhundert. Im Jahre 1828 kritisierte ihn nämlich der Bischof von Nitra, Jozef Wurm, der gleichzeitig auch eine geeignetere Umgestaltung italico more für ihn forderte. Eine tiefgreifende Änderung des Altars hat zehn Jahre später, vermutlich nach einem Musterbuch, der Nitraer Schnitzer Imrich Fugert vollbracht. In den Altar wurden in kleinem Maße zwei Teile der älteren Altarkonstruktion eingebaut, und zwar das obenerwähnte Hauptaltarbild mit dem Thema der Mariä Heimsuchung und vermutlich auch der hohe Tabernakel mit einem Platz für die verehrte Statue der Madonna.
Das Altarbild Mariä Heimsuchung aus dem Jahre 1782 von einem unbekannten Maler entstand nach mehreren Vorbildern. Es wurde vermutlich von einem Künstler aus dem westslowakischen Kreis gemalt, in Erwägung kommt jedoch auch das mittelslowakische Bergbaugebiet, vor allem Kremnica, von wo Meister herkamen, die die Kirchenarchitektur umgestaltet haben. Die vor kurzem durchgeführte Restaurierung enthüllte sein ursprüngliches Aussehen, das nicht nur durch verschiedene Ablagerungen, sondern auch durch lokale Übermalungen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts unterdruckt war. Deren Beseitigung verwies auf mehrere Unterschiede in Details der Malerei, besonders in ihrem zentralen Bereich. Zu den bedeutendsten zählt der bei einer Übermalung gelöschte und durch weißes Tuch ersetzte Strohhut der Jungfrau Maria, aber zu Änderungen kam es auch in der Kleidung oder in dem komplett übermalten Gesicht. Deutliche Unterschiede sah man auch an dem Gesicht und Tuch Elisabeths und an der Architektur der Brücke.
Obwohl es sich um kein Hauptwerk von irgendeinem berühmten Künstler jener Zeit handelt, sondern um Arbeit eines bisher unbekannten Meisters vermutlich der Wiener Schule, ist die Qualität des Gemäldes relativ hoch. Wenigstens in Turiec zählt es zweifellos zu den interessantesten Gemälden aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.

Michaela Haviarová
Das Fahrdienstgebäude in Kúty
Die Kapazität des Bahnhofs Kúty, der sich an der Kreuzung der Eisenbahnstrecken Kúty – Trnava (im Jahre 1897 in Betrieb gesetzt) und Bratislava – Břeclav (1891) befindet, war nach einer Zunahme an Verkehr nach der Entstehung der Tschechoslowakei nicht mehr ausreichend. Das neue Fahrdienstgebäude wurde im Jahre 1920 entworfen, aber erst 1930 gebaut. Der Bau reflektiert die Entwicklung der Eisenbahnarchitektur in der Zwischenkriegszeit. Die Architektur der Fahrdienstgebäude in der Slowakei hat auch die territoriale sowie politisch-rechtliche Ordnung des Landes widerspiegelt. Während die Architekten beim Entwerfen der ersten Fahrdienstgebäude (bei uns blieb nur das Fahrdienstgebäude der Pferdebahn in Bratislava von Ignatius Feigler d. Ä. aus dem Jahre 1840 erhalten) aus dem zeitgenössischen Formenreichtum der öffentlichen Bauten geschöpft haben, profilierte sich mit der Entstehung der staatlichen Eisenbahnbetriebe allmählich eine typisierte Architektur mit einzigartigen, gerade für diesen Typ der Bauten typischen Elementen heraus. Neue Gesetze bezüglich des Eisenbahnverkehrs und der Erbauung von neuen Eisenbahnstrecken verabschiedete man nach der Entstehung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 vor allem in der Slowakei, deren Eisenbahnnetz weniger dicht war als dasjenige von Böhmen und Mähren. Für die Bedürfnisse der Erbauung dieser Eisenbahnstrecken und deren Gebäude entstand eine selbständige Bauabteilung im Rahmen der Zentralen Bauverwaltung des Eisenbahnministeriums in Prag. Dank den neugebauten slowakischen Strecken entwickelte sich die Suche nach einem „Nationalstil“.
Die ursprünglichen Pläne auf ein neues Fahrdienstgebäude in Kúty stammen aus dem Jahre 1920. Es handelte sich um ein ausgedehntes Gebäude mit zahlreichen Türmchen und geschnitzten Holzelementen, die durch die Architektur von D. Jurkovič inspiriert waren. In den nachbearbeiteten Entwürfen aus dem Jahre 1923 verkleinerte sich die bebaute Fläche und die Verzierung der Fassaden wurde deutlich geändert. Auch diesmal wurde der Bau aber nicht realisiert. Im Jahre 1926 musste das Direktorat der Tschechoslowakischen Staatsbahnen die Pläne wieder umarbeiten und die Statistiken der Angestellten und deren Unterbringung belegen. Der dritte Entwurf mit Verkleinerung der bebauten Fläche kam wieder nicht durch und nach der Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbs zum Bau des Gebäudes im Jahre 1927 realisierte man einen vierten Entwurf, nach dem das ursprüngliche Fahrdienstgebäude aus dem Jahre 1891 dann umgebaut wurde. Seinem Zweck begann das neue Gebäude am 11. Januar 1930 zu dienen und heutzutage siedelt hier die Slowakische Post.

Jiří Mandl
Der Schlepper Šturec und Projekt eines Schiffsmuseums
Trotz einer reichen Tradition des Wasserverkehrs wurde die Dokumentierung dessen Geschichte bei uns sträflich vernachlässigt und ignoriert. In Bratislava, einer Stadt an der Donau – einer der europäischen Flussadern, entwickelte sich seit jeher der Schiffsverkehr und die damit verbundenen Tätigkeiten. Außer dem Schiffsbetrieb – der Schifffahrt waren es auch die Umladung der Ware im Hafen von Schiffen auf die Straßen- und Eisenbahnverkehrsmittel und Lagerung verschiedener Güter in den Hafenlagern. Genauso wichtig war auch der Servicedienst, d. h. die Sicherung von Instandhaltung, Reparaturen und Rekonstruktionen der Wasserfahrzeuge, bzw. Hafenanlagen. Zu Reparaturzwecken benutzte man in der Vergangenheit etwa bis zum Jahre 1975 das sog. Alte Dock im südlichen Becken des Winterhafens, wo anfangs der 1930er Jahre am westlichen Rand ein einmaliger Schiffsaufzug erbaut wurde. Er diente zur Manipulation mit Flussfahrzeugen, vor allem beim Reparieren deren untergetauchten Teile, bei Rekonstruktionen und eventuell beim Bau neuer Wasserfahrzeuge. In der Nähe des Schiffsaufzugs befindet sich die Schiffshalle, in der größere Maschinen und Einrichtungen für die Reparaturen der Schiffskörper und Schiffsanbauten untergebracht waren. Dem Vorhaben der Gründung eines Schiffsmuseums in Bratislava bietet sich eine letzte Chance. Es handelt sich um das älteste erhaltene Motorfahrzeug – den Schlepper Šturec mit zwei Schrauben, ursprünglich als Motortankschiff im Bauwerft Škoda in Komárno gebaut. Aufs Wasser wurde das Schiff im Jahre 1937 unter dem Namen Štúr gelassen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dieses Frachtschiff zum Erdöltransport beschädigt und deswegen wurde es dann später zu einem Schlepper umgebaut. Eine längere Zeit ist der Schlepper schon im nördlichen Becken des Bratislavaer Winterhafens abgestellt. Im Jahre 2011 initiierte das Slowakische technische Museum – Verkehrsmuseum in Bratislava die Erklärung dieses Schiffs zu einem Nationalkulturdenkmal.
Bei Erwägungen über die Vorbereitung des Schiffs für Museumszwecke ist die Idee entstanden, dass es interessant wäre, dieses Fahrzeug direkt auf dem Schiffsaufzug in der Nähe der Schiffshalle zu präsentieren und dadurch das ganze einzigartige Areal einschließlich des unweiten Schifferhauses (Dom lodníkov, ein funktionalistisches Gebäude aus den Jahren 1940 – 1042, im Jahre 2008 zum Nationalkulturdenkmal erklärt) zur Dokumentierung der Geschichte von Wasserverkehr, Schiffbau und Beziehung Bratislavas zum Phänomen des Donauflusses zu retten.